Olaf wurde als Sohn von Sigurd Thorvaldson (Betreiber eines kleinen Fährunternehmens) und Kriemhild Olgarsdottir (Angestellte der norwegischen Forstverwaltung) in kleinbürgerlichen Verhältnissen auf der norwegischen Insel Smøla großgezogen. Er verbachte seine Kindheit und die ersten Schuljahre wohlbehütet und weitgehend frei vom Einfluss von Großkonzernen und anderen Umwälzungen, die der sechsten Welt ihren unverwechselbaren Charakter gaben.
Da die kleine Insel außer einer Primarschule keine weitergehenden Bildungsinstitutionen besaß, wurde Olaf im Alter von etwa 10 Jahren zu seiner Tante Ronja in Trondheim gegeben, um dort weiterführende und später höhere Bildung an der Norges teknisk-naturvitenskapelige Universitet (NTNU) zu genießen. Ronja verdiente sich ihren Lebensunterhalt als Maklerin im Import/Export-Bereich und war deswegen häufig dienstlich unterwegs, was in merklich größeren Freiräumen für Olaf resultierte, als er bisher gewohnt war.
Neben seiner schulisch-akademischen Laufbahn begann er hohes Interesse an spirituellen und mystischen Selbsterfahrungskreisen zu zeigen, die er mit Schulfreunden oder Kommilitonen besuchte bzw. später selbst zelebrierte. Anders als beim überwiegenden Teil seiner Weggefährten zeigten diese Kreise in den meisten Fällen jedoch Wirkung - umso mehr, desto näher er sich dem Meer oder anderen größeren Wasserquellen befand. Beschwingt durch diese Erfahrungen, experimentierte er auf eigene Faust weiter und suchte auch im offiziellen Teil seiner Ausbildung nach möglichst vielen Berührungspunkten, derer es außer im Bereich der paranormalen Zoologie an der Medizinischen Fakultät der NTNU jedoch nur wenige gab.
Kurz vor Abschluss des Studiums offenbarte sich Olafs Schutzgeist und gab ihm unmissverständlich zu verstehen, dass sein Weg von nun an seewärts gerichtet wäre. Angetrieben von dieser Begegnung und unwillig, sich dem rigorosen und zeitintensiven Verfahren zur Approbation praktizierender Mediziner zu unterwerfen, begann er sein Leben als Straßenschamane. Hilfreich hierbei war ihm Hastruf, ein Freund eines Kommilitonen, den alle nur "Den Hetmann" nannten, da er ein altes heruntergekommenes Kontorgebäude am Rande der Stadt besetzt hielt. Dort verkehrte er regelmäßig mit mehreren alternativen Gruppen, von denen einzelne auch bis in die ökoterroristische Liga reichten.
Den überwiegenden Teil der Zeit hielt sich Olaf mit der Veräußerung wenig komplexer und annähernd legaler Formen der Magie (Heilung, Schmerzunterdrückung und Kommunikation mit Geistern der Umgebung) über Wasser. Es dauerte jedoch nicht lange, bis er auch mit Vertretern des ortsansässigen Zirkels nordischer Magiewirker in Kontakt geriet. Da deren weltanschauliche Perspektiven (v.a. die Dominanz des nordischen Pantheons) nur schwer mit Olafs bisherigen Selbsterfahrungen vereinbar waren, blieb dieser Kontakt meist beruflicher Natur, bspw. wenn es um die Reinigung verschmutzer Gebiete oder den Ausgleich mit Geistern des Landes ging. Zudem wirkte für die weitere gegenseitige Annäherung erschwerend, dass die Wirkrichtung des Zirkels eher landeinwärts gerichtet war als in Richtung See.
Die Aufträge auf der Straße blieben zwar nicht aus, gingen graduell aber etwas zurück, desto mehr bekannt wurde, dass Olaf einem anderen Weg folgte als die in Norwegen populären und als heimisch angesehenen Magiewirker. Entsprechend glücklich war er, als ihm "der Hetmann" eine Gelegenheit bot, gutes Geld als Führer bei einer Aktion auf der toxischen Nordsee zu verdienen. Den nötigen Decknamen "Ragnar" gab es in Anlehnung an den historischen Wikingerhelden hierbei gratis dazu, wobei Olaf dieser Bezeichnung aber vom ersten Tage an eher reserviert gegenüber stand.
Seitdem verdiente "Ragnar" - wie sein Vater vor ihm - den überwiegenden Teil seiner Einkünfte zur See. Da auch die Import-Export-Aktivitäten seiner Tante hier und da Geleit gebrauchen konnten, geschah dies mal unter seinem offiziellen bürgerlichen Namen und mal unter seinem Decknamen. Wenig verwunderlich war es also, dass auch mehrere größere Konzerne (namentlich Atztechnology, Saeder Krupp und WuXing) bereits auf ihn aufmerksam geworden waren. Doch alles kam anders, als er wieder einmal eine kleine Gruppe von Aktivisten über die Nordsee zum Versorgungsschiff "Anjing" geleitete...